4. – 13. Forstfasching
Mit dem Motto „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ sind 1970 bei der Faschingskommission Erinnerungen an die „Grünen Bälle“ der ehemaligen Forstfakultät wach geworden. Charakteristisch waren der als Brunnen funktionierende Wildschweinkopf vor der Bühne, viele Bäume, besteigbare Hochstände und Hörnerblasen.
Die Doppelsinnigkeit im Untertitel „Eine närrische Kneip(p)-(T)Kur“ ließ 1971 den Närrinnen und Narren alle Möglichkeiten der Kostümwahl offen. Der Schuppen glich nicht selten mehr einer Sauna als einem Kneippbad.
Beim „Närrischer Märchenwald„ im Jahre 1972 tummelten sich Hänsel und Gretel, Max und Moritz, Sterntaler, Froschkönig und der Fischer mit seiner Fru, de Ilsebill.
Dem Wunsch des DDR-Bürgers, einmal uneingeschränkt reisen zu dürfen, wurde 1973 mit einer „Reise um die Welt“ entsprochen. Wer hätte damals nicht gern den „Fliegenden Teppich“ in Wirklichkeit gehabt, um viele fremde Städte, Länder und Kontinente zu entdecken?
In Anbetracht der so genannten „5. Jahreszeit“ war „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ 1974 ein lohnendes Motiv, sich der vier Nebenjahreszeiten zu erinnern. Hier konnten die Dekorateure alle Farben spielen lassen.
1975 gab es für jeden Besucher bei seiner „Reise zum Mond“ einen Reisepass für den Besuch im Kosmos. Der Start von Sojus-Apollo Nr. 1 war am 7. Februar im Kosmodrom in der Weinbergstraße.
Mit dem Untertitel „Zikus Sex und 70“war dann 1976 die Manege frei für eine einmalige Tierschau mit Backfischen, Salonlöwen, Trampeltieren, flotten Hirschen, schnurrenden Kätzchen sowie anderen karnevalistischen Importen. Das Kreiskulturhaus war ausgestattet mit Zweimastzelt, Käfigen, Zirkuswagen, Getränke-, Imbiss- und Eisbuden.
Im Jahre 1977 brachen die „Eberswalder Walpurgisnächte“ an. Frei nach Goethes Faust: „Da seh´ich junge Hexchen, nackt und bloß, und alte, die sich klug verhüllen“ amüsierten sich viele hunderte vergnügungssüchtige Gnome, Zwerge und Elfen über 2 Wochen in Hexenküche und Geisterschloss.
„Korallen, Nixen und Klabautermänner“ sponnen 1978 jede Menge Seemannsgarn. Seejungfern und Seepferdchen und sagenumwobene Seeungeheuer landeten letztendlich auf der Reeperbahn.
Anno 1979 hieß es dann bei „725 Jahre Eberswalde“: „Bürger und Bettler, Ritter, Knappen und Edelfräulein, Mönche und Nonnen, Dirnen und Marketenderinnen – heraus aus den Betten, Häusern und Katen, Burgen und Klöstern auf den alten Marktplatz im Kreiskulturhaus“ – und sie kamen in Scharen, tanzten, tranken und schliefen so manche Nacht nicht.